Wasser ist ein harter Standortfaktor. Bilanz des Bündnisgrünen Fachgesprächs

Der Zugang zu Wasser ist ein Standortfaktor für Brandenburger Unternehmen. Gleichzeitig kann technologische Expertise für einen effizienten Umgang mit der Ressource Wasser jedoch auch zu einem weltweiten Wettbewerbsvorteil werden. Für den effizienten Wassereinsatz gibt es dabei nicht die eine Lösung, die für alle passt. Jedes Unternehmen, jede Kommune muss zugeschnittene Lösungen für ein effizientes Wassermanagement finden. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist eine deutlich stärkere Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Wasserverbänden und Politik als in den letzten Jahrzehnten. Es braucht heute Lösungen, um die wirtschaftliche Entwicklung im Land zu ermöglichen und Verteilungskonflikte in Zukunft zu vermeiden.

Zu diesem Ergebnis kamen die Teilnehmenden des Fachgesprächs „Wasser als Standortfaktor: Nachhaltigkeit in Industrie und Gewerbe“ der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN am gestrigen Dienstag (26.9.) im Brandenburger Landtag. Mit rund 60 Gästen vor Ort in Potsdam und online haben sich die Abgeordneten der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Benjamin Raschke, Heiner Klemp und Isabell Hiekel ausgetauscht.

Benjamin Raschke, Fraktionsvorsitzender der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag, resümiert:

„Wir leben weltweit über unsere Verhältnisse, sechs der neun planetaren Grenzen sind überschritten. Darunter das Süßwasser, das gerade in Brandenburg knapp ist. Wir müssen Industrie und Gewerbe unterstützen und in die Pflicht nehmen, Wasser zu sparen und im Kreislauf zu verwenden.“

Heiner Klemp, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion:

„Für einen starken Wirtschaftsstandort brauchen wir prosperierende Gewerbebetriebe und Industrie im Land. Ich habe mich gefreut, dass einige Unternehmen hier schon vorne mit dabei sind, den Wasserverbrauch in ihren Unternehmen zu reduzieren und auch musterhafte Lösungen für andere zu entwickeln. Wasser muss in Unternehmen und bei Ansiedelungsprozessen von vornherein mitgedacht werden. Deswegen haben wir als Fraktion den Wassercheck bei jeder Gewerbeansiedelung gefordert und mit der Koalition im Parlament beschlossen.“

Isabell Hiekel, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion:

„Unter den Bedingungen des Klimawandels wird die Wasserversorgung immer mehr zu einem harten Standortfaktor für die Wirtschaft. Sie steht dabei zum Beispiel in Konkurrenz zur Siedlungsentwicklung. Es braucht deshalb intensive Kommunikation und partnerschaftliche Zusammenarbeit auf allen Ebenen, um tragfähige Konzepte für eine nachhaltige und gerechte Wassernutzung zu erarbeiten und umzusetzen. Die großen Wasserverbraucher in Industrie und Gewerbe sind besonders gefragt, wenn es um einen sparsamen und kreislaufbezogenen Wasserverbrauch geht. Ich begrüße sehr, dass das Problem bei den Unternehmen in den Fokus rückt und bewusst Lösungen für ein nachhaltiges Wassermanagement entwickelt und umgesetzt werden.“

Hintergrund:

Das Fachgespräch „Wasser als Standortfaktor: Nachhaltigkeit in Industrie und Gewerbe“ hat am 26.9. im Brandenburger Landtag stattgefunden. Inputs gaben Irina Engelhardt (TU Berlin) und Christian Becker (Osthavelländische Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung). Diskutiert wurde mit der Wirtschaft in Vertretung von Dorit Köhler (IHK Cottbus), Jürgen Vogler (WFBB), Arno Liendl (Hamburger Containerboard Spremberg) und Thomas Ebert (Schönborner Armaturen). Weitere Informationen zum Wassercheck finden Sie auf unserer Website.