Geschlossener Fußgängertunnels in Zeuthen (LDS): „Zustand inakzeptabel“ – Bündnisgrüne mit Appell an das Land

Seit 2018 laufen die Sanierungsarbeiten, die den Zugang zum S-Bahnhof in Zeuthen (Landkreis Dahme-Spreewald), aber auch eine direkte Fußwegverbindung beiderseits des Bahnhofes ermöglichen. Ursprünglich war geplant, die Maßnahme innerhalb eines Jahres abzuschließen. Doch selbst nach fünf Jahren ist die Fertigstellung des Fußgängertunnels nach wie vor ungewiss. „In Zeuthen sorgt der immer noch nicht abgeschlossene Fußgängertunnel am S-Bahnhof weiterhin für unzumutbare Bedingungen für Pendlerinnen und Pendler“ sagt Benjamin Raschke, Fraktionsvorsitzender der Bündnisgrünen Fraktion im Brandenburger Landtag,

Auf Anfrage von Benjamin Raschke hat der Verkehrsminister Brandenburgs Guido Beermann (CDU)  nun Stellung bezogen. Als Ursache für die massive Verzögerung werden „bautechnische Gründe“ wie „Setzrisse am Zugangsgebäude“ und „Eindringen von Grundwasser in die Baugrube“ angegeben. Die Corona-Pandemie stellte zusätzliche Hindernisse dar. Seit Anfang dieses Jahres gibt es einen weiteren „Stillstand der Baustelle in Folge zwischenzeitlicher Änderungen von Gesetzen und Regelwerken“, die „aufgrund neuer Anforderungen (insbesondere häufiger Starkregenereignisse)“ erneut Planungsüberarbeitungen notwendig machten, erklärt die Landesregierung. DB AG habe beschlossen, die Baustelle aus Kostengründen vorerst „ganz ruhen zu lassen, bis der notwendige Planungs- und Materialisierungsvorlauf geschaffen ist.“

Der Landtagsabgeordnete zeigt wenig Verständnis für diesen erheblichen zeitlichen Verzug und ruft dringend zum Handeln auf: „Es ist inakzeptabel, dass die Arbeiten am Fußgängertunnel in Zeuthen immer noch nicht abgeschlossen sind. Pendlerinnen und Pendler sind auf eine funktionierende Anbindung an den S-Bahnhof angewiesen, um zur Arbeit zu gelangen, ihre Kinder zur Schule zu bringen und alltägliche Besorgungen zu erledigen. Die langanhaltenden Verzögerungen bedeuten auch eine unzumutbare Belastung für die Geschäfte beiderseits des Bahnhofs.“

Verkehrsminister Beermann meint, dass man formal nichts machen könne: „Verkehrsverträge mit Eisenbahnverkehrsunternehmen – hier der S-Bahn Berlin GmbH – über die Erbringung von Verkehrsleistungen“ abschließt und „keine vertragliche Bindung an die Eisenbahninfrastrukturunternehmen und somit keine Einwirkungsmöglichkeit“ heißt ist in dem Schreiben an den Abgeordneten. Der Grünenpolitiker will sich damit nicht begnügen und appelliert dennoch an die Landesregierung, sich aktiv für eine rasche Lösung dieses Problems einzusetzen: „Es ist höchste Zeit ist, dass die Landesregierung die Schritte unternimmt, um die Bauarbeiten am Fußgängertunnel in Zeuthen endlich abzuschließen oder vorübergehend zu öffnen.“

Jonas Reif, Fraktionsvorsitzender der Bündnisgrüne in Zeuthen, hat am 16.September mit anderen Gemeindevertretern eine Spontan-Demonstration mit 300 Teilnehmern organisiert, um den Unmut zu verdeutlichen. „Der Tunnel und die Zugänge sind im seit längerem im Rohbauzustand fertig. An anderer Stelle ermöglicht die Bahn zumindest eine provisorische Nutzung. Das könnte man auch in Zeuthen machen – und damit schon eine Verbesserung sorgen.“ Reif beklagt zudem, dass es für das Projekt keinen konkreten Ansprechpartner bei der Bahn gebe. Angesichts des sechsstelligen finanziellen Beitrags, den die Gemeinde bei Projekt leistet, sei das das Mindeste.  

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Download Antwort Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg

https://benjamin-raschke.de/wp-content/uploads/sites/132/2023/09/MA1851Abg_Raschke.pdf