„Pflege-Vor-Ort-Tour“ – Sozialministerin Nonnemacher besucht Pflegeprojekt der Gemeinden Eichwalde, Schönefeld, Zeuthen und Schulzendorf

Das Pflegeprojekt „Kümmern im Verbund“ der Gemeinden Eichwalde, Schönefeld, Zeuthen und Schulzendorf setzt seit über einem Jahr erfolgreich das Förderprogramm „Pflege vor Ort“ um. Mit „Kümmern im Verbund“ haben die beteiligten Gemeinden ein interkommunale Netzwerk errichtet, welches mit vier Pflegekoordinatorinnen SeniorInnen, Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen einen Anlaufpunkt mit kompetenten Ansprechpartnerinnen im Bereich Beratung, Vermittlung, Organisation zum Thema Pflege bietet. In den beteiligten Gemeinden sind rund 8 % der Einwohnenden über 80 Jahre. Sozialministerin Ursula Nonnemacher besucht im Rahmen ihrer „Pflege-Vor-Ort-Tour“ heute das Pflegeprojekt und informiert sich über die Pflege- und Unterstützungsstrukturen.

Dazu erklärt Benjamin Raschke, bündnisgrüner Abgeordnete für

Dahme-Spreewald:

„Die Pflege der Zukunft ist eine ‚Pflege im Quartier‘. Genau dort, wo die Menschen leben, zuhause sind und alt werden möchten. Das Pflegeprojekt „Kümmern im Verbund“ hat den Wunsch, die Menschen auch im Alter in der Gemeinschaft zu halten. Durch das Förderprogramm „Pflege vor Ort“ können wir pflegebedürftigen Menschen durch vielfältige und flexible Angebote und Hilfen ein möglichst selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter und Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen. Das Gesundheitsministerium investiert konsequent, passgenau und zielgerichtet in die Pflege der Zukunft. In den Verhandlungen zum Doppelhaushalt 2023/2024 haben wir dafür gesorgt, dass die Fördermittel weiter steigen. Den Kommunen stehen nun jährlich bis zu 10 Millionen Euro zur Verfügung. Das großartige Pflegeprojekt „Kümmern im Verbund“ sollte auch weiteren Kommunen als Anreiz dienen einen Förderantrag zu stellen.“

Hintergrund

In Brandenburg leben rund 185.000 pflegebedürftige Menschen. Über 85 Prozent aller Pflegebedürftigen werden in der eigenen Häuslichkeit gepflegt.

Nach der aktuellen Pflegestatistik waren in Brandenburg im Dezember 2021

184.646 Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI). Im Dezember 2019 hatte die Zahl der Pflegebedürftigen bei 153.971 gelegen. Das entspricht einem Anstieg um 20 Prozent. Der Anteil der Pflegebedürftigen an der Gesamtbevölkerung ist damit von 6,1 Prozent in 2019 auf 7,3 Prozent in 2021 gestiegen.

Von den Pflegebedürftigen sind 61,1 Prozent weiblich und 38,9 Prozent männlich. Gut 56 Prozent aller Pflegebedürftigen in Brandenburg sind über 80 Jahre alt.

Der „Pakt für Pflege“ ist ein Schwerpunkt im Koalitionsvertrag der Landesregierung und hat zum Ziel, pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen vor Ort zu unterstützen, Beratungsstrukturen auszubauen und die Fachkräftesicherung in der Pflege zu fördern. Herzstück ist das Förderprogramm für Kommunen „Pflege vor Ort“.

Mit dem „Pakt für Pflege“ erhalten die Brandenburger Kommunen die notwendigen Ressourcen, um die Rahmenbedingungen der Pflege nachhaltig zu verbessern. Denn weder die Pflegenden noch die zu pflegenden Menschen sollen mit ihren Anliegen und Bedürfnissen allein gelassen werden: Dafür sind vor allem funktionierende Nachbarschaften, niedrigschwellige Unterstützung im Alltag und ergänzende Beratung zur Nutzung aller Leistungen der Pflegeversicherung wichtig.