Die polizeiliche Kriminalitätsstatistik zeigt für das erste Halbjahr 2023 mit über 3.000 Fällen häuslicher Gewalt rund 300 Fälle mehr auf als im Jahr davor. Im Jahr 2022 suchten in Brandenburg mehr als 460 Frauen mit 585 Kindern Schutz in Frauenhäusern.
„Häusliche Gewalt passiert zumeist hinter verschlossenen Türen. Über 3.000 Fälle häuslicher Gewalt im ersten Halbjahr 2023 in Brandenburg lassen daher nur einen Teil der Gewalttaten erahnen. Hinter jeder Zahl steht dabei ein Mensch. Zumeist sind dies Frauen und deren Kinder, welche von Gewalt und Missbrauch betroffen und traumatisiert sind.
Hinschauen, Erkennen, Ansprechen, Abgrenzen und Vermitteln können wir alle, um die verschlossenen Türen für von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen und Kindern zu öffnen“, sagt Benjamin Raschke, bündnisgrüner Landtagsabgeordneter aus Dahme-Spreewald und nimmt damit Bezug auf die Öffentlichkeitskampagne des Brandenburger Frauenministeriums.
Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz hat rückwirkend zum 1. Januar 2023 die Fördersumme für Frauenhäuser um eine Million Euro erhöht. Neben einem festen Jahresbetrag von 78.000 Euro und Mitteln für zusätzlichen Personalbedarf in Höhe von bis zu 55.000 Euro können Gemeinden weitere 17.000 Euro als Pauschalbetrag sowie 2.400 Euro pro Familienzimmer oder Raum je Einrichtung erhalten. Dieser Pauschalbetrag wird nur dann gewährt, wenn keine Nutzungsentgelte erhoben werden.
„Frauenhäuser sind enorm wichtig, um Frauen und oft auch ihren Kindern einen Ort anzubieten, um der häuslichen Gefahrensituation zu entfliehen. Im Landkreis Dahme-Spreewald wird eine weitere Tür geöffnet, um es Frauen zu erleichtern diesen Zufluchtsort aufzusuchen. Ab 2024 werden die Nutzungsentgelte für die Unterbringung auch in Dahme-Spreewald entfallen, was Frauen unabhängig von ihrer finanziellen Lage einen Zugang zum Schutz im Frauenhaus ermöglicht.“ berichtet Benjamin Raschke.
Weitere Informationen
– Landesweiten Öffentlichkeitskampagne zu Häuslicher Gewalt des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/themen/frauen-und-gleichstellung/frauen-vor-gewalt-schuetzen/kampagne/
– Frauenhäuser, Notwohnungen und Frauenberatungsstellen – In Dahme Spreewald ist das Frauenhaus unter 033763 214410 und Notruf: 0172 3978295 erreichbar. https://service.brandenburg.de/service/de/adressen/weitere-verzeichnisse/verzeichnisliste/~frauenhaeuser#
– Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist unter der Nummer 08000 116 016 und via Online-Beratung für von Gewalt Betroffenen 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr in Deutsch und 17 weiteren Sprachen (Albanisch, Arabisch, Bulgarisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Kurdisch, Polnisch, Persisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Serbisch, Spanisch, Türkisch und Vietnamesisch) erreichbar.