Sexismus, häusliche Gewalt, geschlechtsspezifische Diskriminierung – „Bei uns doch nicht!“ 33. Brandenburgischen Frauenwochen startet am 2. März

„Bei uns doch nicht!“– unliebsame Tatsachen und Themen werden gerne verdrängt, es wird weggeschaut, nicht hingehört, ignoriert oder unter den Teppich gekehrt. Dabei sind Sexismus, häusliche Gewalt und geschlechtsspezifische Diskriminierung weiterhin Alltag.

Ungerechtigkeiten können aber nur verändert werden, wenn sie aufgezeigt, anerkannt und nach Lösungen gesucht wird. Daher möchten die 33.

Brandenburgischen Frauenwochen mit über 100 landesweiten Veranstaltungen ein differenzierteres und realistisches Bild von unserer Gesellschaft zeichnen und auf die bestehenden Missstände hinweisen.

Dazu sagt Benjamin Raschke, Vorsitzender der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Brandenburger Landtag:

„Egal ob durch Bekannte oder Angehörige, beim Job oder in der Freizeit, im Urlaub oder der Nachbarschaft – Frauen sind in unserer Gesellschaft nach wie vor viel zu häufig struktureller Diskriminierung, Ausgrenzung und Sexismus ausgesetzt. Und zu oft werden diese Missstände, obwohl sie mitten in unsere Gesellschaft passieren, nicht gesehen, überhört oder ignoriert. Daher begrüße ich es ausdrücklich, dass die Brandenburgischen Frauenwochen auf die bestehenden Probleme hinweisen und den Frauen einen Ort für Austausch und Diskussion schaffen. Auch in Dahme-Spreewald gibt es ein abwechslungsreiches Angebot. Neben diesem wichtigen Informations- und Austauschangeboten gibt es in Dahme-Spreewald auch Zuflucht- und Beratungsangebote in Form von Frauenhäusern, Notwohnungen und Frauenberatungsstellen. Mehr als 70 Prozent der Opfer von häuslicher Gewalt sind weiblichen Geschlechts. Es ist enorm wichtig, dass sich die Frauenministerin Ursula Nonnemacher seit Jahren für eine besser Finanzierung der Frauenhäuser einsetzt. Ab diesem Jahr stehen den Einrichtungen 1 Mio. Euro mehr zur Verfügung. Damit kann die Eigenbeteiligung der Bewohnerinnen wegfallen. „Bei uns doch nicht!“ darf es angesichts der Vielzahl von Fällen von Gewalt an Frauen nicht mehr heißen, wir müssen hinsehen, hinhören und handeln.“

Hintergrund

Die Brandenburgischen Frauenwochen sind deutschlandweit ein einzigartiges politisches Format, das engagierte Frauen jedes Jahr mit Leben füllen. In ganz Brandenburg werden mehr als 100 Veranstaltungen von ganz unterschiedlichen Veranstaltenden organisiert. Die Kernzeit der Brandenburgischen Frauenwochen im Jahr 2023 beläuft sich auf den Monat März.

Frauen sind am häufigsten von häuslicher Gewalt betroffen. Im Jahr 2020 gab es laut der polizeilichen Kriminalstatistik insgesamt 5.073 Opfer bzw. Geschädigte, davon waren 3.598 weiblichen Geschlechts. Die Dunkelziffer wird aber weitaus höher liegen. In Brandenburg gibt es ein landesweites Netz von Frauenhäusern, Frauenberatungsstellen und Zufluchtswohnungen. 24 Schutzeinrichtungen bieten bei akuter Bedrohung Zuflucht. Die Einrichtungen werden von Land, Kommunen und Trägern sowie aus Spenden finanziert.

Übersicht über die landesweiten Veranstaltungen im Rahmen der 33.

Brandenburgischen Frauenwoche:

Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser: https://www.nbfev.de/