Klare Spree (WP 2014-2019)

Das Ökosystem der Spree ist mit Eisenhydroxid und Sulfat belastet. Das für die Braunfärbung der Spree verantwortliche Eisenhydroxid ist insbesondere auf den Grundwasseranstieg in alten Tagebauen zurückzuführen, die Sulfatbelastung auf den aktiven Braunkohleabbau. Sulfate im Trinkwasser können Durchfall und Übelkeit auslösen. Eisenhydroxid setzt sich am Flussboden ab, tötet Bodenorganismen, Tiere und Pflanzen. Die braune Fracht der Spree ist aber auch eine Gefahr für das UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald – und damit für alle, die vom Tourismus, der Landwirtschaft und der Fischerei leben.

Die Lösung des seit den 1990er Jahren bekannten und sich in den nächsten Jahren noch verschärfenden Umweltproblems wird bis zu 100 Jahre in Anspruch nehmen. Auf unsere bündnisgrüne Initiative hin haben sich alle Landtagsfraktionen entschlossen, die Verockerung und Sulfatbelastung der Spree und damit die Gefahren für den Spreewald und die Fließgewässer im Süden Brandenburgs zu bekämpfen. Für uns heißt das, dass parallel zu den Sofortmaßnahmen an den Ursachen und Lösungen geforscht werden muss.

Die Bergbaubetreiber als Verursacher des Problems sind in der Verantwortung und Pflicht, für die Sanierung der Gewässer mit aufzukommen. Die Rechnung darf nicht auf die Steuerzahler*Innen abgewälzt werden. Wir setzen uns dafür ein, dass die Landesregierung sowie die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) Informationen zu Ursachen und Lösungswegen nicht nur tröpfchenweise an die Öffentlichkeit geben, sondern künftig alle Studienergebnisse komplett veröffentlichen.

Während meiner Sommertour „Für eine Klare Spree“ 2016 habe ich mich zusammen mit der Sächsischen Landtagsabgeordneten, Franziska Schubert, auf einer rund 500km langen Radtour zu den vielfältigen Umweltauswirkungen der Braunkohleförderung wie wir sie in der Lausitz und im Spreewald sehen, informiert. Diese sind für mich neben den Klimawirkungen ein wichtiges Argument, mich gegen den Aufschluss neuer Tagebaue stark zu machen.

Weitere Informationen zum Thema bieten das Aktionsbündnis Klare Spree e.V. und die Webseite von Braune Spree Watch. Die Grüne Liga Cottbus hat Informationen zum Tagebau Cottbus-Nord, Sulfat und Eisenhydroxid unter „Tagebau Cottbus-Nord: Jahrzehntelange Zerstörung hinterlässt unkalkulierbare Risiken“ zusammengestellt.