Tierheim Wesendahl: Schließung bleibt weiterhin Option

Tiere mit ausgeprägten Ernährungs- und Haltungsmängeln, körperlichen Krankheiten und Verhaltensstörungen – was der Landestierschutzbeauftragte bei seiner Kontrolle Anfang des Jahres im Tierheim Wesendahl festgestellt hat, war schockierend. Der Landkreis Märkisch-Oderland räumte Versäumnisse ein, die zu den gravierenden, tierschutzrechtlichen Missständen im Tierheim Wesendahl geführt hatten und erhielt eine Weisung der zuständigen Landesbehörde zur Verbesserung der Zustände. Darin festgeschrieben, sind u.a. engmaschige gemeinsame Kontrollen durch das zuständige Veterinäramt und das Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit, wöchentliche tierärztliche Kontrollen und die artgerechte Unterbringung der Wildtiere. Die Wildtierauffangstation muss zudem geschlossen werden.

Sollten die Maßnahmen zu keiner signifikanten Verbesserung der Situation im Tierheim führen, bleibt die Schließung als Option bestehen. Der Fraktionsvorsitzende und tierschutzpolitische Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion, Benjamin Raschke, wollte in der Fragestunde im Landtag wissen, wie sich insbesondere die Situation für die Wildtiere im Tierheim Wesendahl bisher verändert hat.

Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher berichtete, dass die auswilderbaren Tiere (darunter Igel, Schwäne und eine Elster) aus dem Tierheim Wesendahl inzwischen ausgewildert worden seien. Für andere Tiere sei nach Auskunft des Landkreises eine Auswilderung z.B. aufgrund der langen Gefangenschaft oder körperlicher Gebrechen nicht möglich.

Hier müssten andere Unterbringungslösungen gefunden werden. Die hierzu bislang getroffenen Maßnahmen würden bei anstehenden Kontrollen überprüft.

Dazu äußert sich der Fraktionsvorsitzende und tierschutzpolitische Sprecher der bündnisgrünen Landtagsfraktion, Benjamin Raschke, wie

folgt: „Entscheidend für das Wohl aller Tiere im Tierheim Wesendahl ist, dass die durch den Landkreis angekündigten Maßnahmen ebenso wie alle Punkte der ministeriellen Weisung zeitnah und konsequent umgesetzt werden. Die Kontrollen unter angekündigter Begleitung der Landesebene werden zeigen, ob sich die Situation der Tiere verbessert hat oder ob die weiterhin bestehenden Vorwürfe gegen das Tierheim schärfere Maßnahmen erforderlich machen. Sollten die tierschutzrechtlichen Verstöße im Tierheim Wesendahl nicht behoben werden oder auf Grund fehlender tierartbezogener Sachkunde keine neue §11 Genehmigung ausgestellt werden können, halte ich eine Schließung für unausweichlich.“